Titre : | Leibniz war kein Butterkeks |
Type de document : | texte imprimé |
Editeur : | München [u.a. : Pendo, 2011 |
ISBN/ISSN/EAN : | 978-3-86612-280-2 |
Format : | 280Seiten / 21cm*12cm |
Langues: | Allemand |
Résumé : |
Dieses Buch ist eigentlich nichts weiter als ein weiterer witziger Versuch des Anti-Gottes-Beweises.
Dass Gott (u.a. da per Definition metaphysisch) wohl weder bewiesen noch widerlegt werden kann, das sollte seit Kant's Kritik der reinen Vernunft eigentlich bekannt sein, scheinbar aber nicht dem Autor. Außerdem zeugt sein Vorgehen, sich mit primitiven Vergleichen über Glaubenslehren lustig zu machen, nicht von Größe oder objektiver Distanz zum Thema: S. 40: "Dabei scheint es solche" Gläubigen" überhaupt nicht zu stören, dass sämtliche empirischen Belege und logischen Evidenzen gegen ihre Überzeugungen sprechen!" -> Die empirischen Belege gegen eine metaphysische Möglichkeit würden mich brennend interessieren. Wenigstens führt er dann eine wichtige Popper'sche Regel im Umgang mit dergleichen Themen an: S. 42:" Deshalb sollte ein guter Forscher nicht danach streben, "die Wahrheit" seiner Forschungsergebnisse zu beweisen ("verifizieren"), sondern vielmehr nach den Fehlern und Lücken in den eigenen Theorien suchen. -> Der Autor täte gut daran, diese Maxime auf sein eigenes Handeln zu übertragen. Stattdessen geht es undifferenziert weiter quer durch den religiösen Gemüsegarten. Wieso der Vatikan auf einer Trennung von Körper und Seele besteht? Für den Autor ist das klar und zwar nicht nur für die Katholiken sondern gleich für alle christlichen Konfessionen: S. 52: "Weil sich das christliche Menschenbild nur auf diese Weise retten lässt". Überhaupt setzt der Autor schmerzfrei zwischen Vatikan, Bibel, Glaube (jeder Art) ein Gleichheitszeichen. Allein schon die Größe des Universums ist für Schmidt-Salomon ein Grund, Gott für unlogisch zu erklären, denn dann hätte Gott ja auch nur eine "kleine gewölbte Scheibe" zu schaffen brauchen (S. 53). Platzverschwendung als Argument gegen Gott. Wie einfältig kann man sein. Das Auftauchen und Aussterben der Dinosaurier lässt ihn die Frage stellen: "Wie "intelligent" kann ein "Schöpfer" sein, der eine solch groteske Arbeitsweise an den Tag legt [...] mit einer derart verheerenden Kosten-Nutzen-Bilanz?" (S. 54). -> Nun, lieber Herr Gesangsverein, zum Glück wurde das Universum nicht von einem BWLer erschaffen. Dass Herr Schmidt-Salomon sich Motivation außerhalb einer kapitalistischen Anreizstruktur nicht vorstellen kann, zeigt sich auch auf S. 65, wenn er behauptet: Wenn sich Menschen Glaubensregeln unterwürfen, "dann nur, weil sie mit" Kosten" rechnen müssen, die sie im Falle von Regelübertretung zahlen müssen." -> Die Vorstellung von Glaube, Liebe, Überzeugung, Moral oder Hoffnung scheinen ihm nicht als Grund in Betracht zu kommen. Warum wohl? Weiterhin auf S. 68, wo er anführt, dass Blaise Pascal durch sein entsagungsvolles Leben "einen traurigen Beleg dafür lieferte, wie kostenintensiv der Gottesglaube im Extremfall sein kann." -> Wenn Herr Schmidt-Salomon dieselbe Kostenrechnung auch für andere Lebensbereiche, wie z.B. Ehe und Familie zugrunde legt, dann bin ich auf das Ergebnis gespannt. Weiter: "Der arme Kerl opferte sein gutes Leben im Diesseits für ein höchst unsicheres Leben im Jenseits." -> Dass bspw. Aktienhändler diese Wette auf die Zukunft tagtäglich auf noch viel unsympathischere Weise ganz ähnlich eingehen, entgeht dem Schreiber. Für den Autor ist "die Welt, in der wir leben, so unintelligent designt, so voller Pleiten, Pech und Pannen, dass sich der Glaube an einen intelligent vorgehenden Schöpfergott von selbst erübrigt." (S. 54). -> Na herzlichen Glückwunsch zu dieser Erkenntnis. Dann können wir ja jetzt alle beglückt aufhören, darüber nachzudenken. Dass der Autor die Vorstellung, ewig zu leben deshalb ablehnt, weil er dann eines Tages vor Langeweile Gott auf Knien um Erlösung bitten würde (S. 70) zeugt eher von einem krassen Mangel an Vorstellungskraft seitens des Autors, denn seitens Gottes. Mal ganz davon abgesehen, dass er mit sehr geringen Eingangsvariablen für eine Berechnung in nichts weiter als die Ewigkeit die exponentiell steigende Fehlerquote seiner Prophezeiung links liegen lässt. Dieses Buch verdient nicht, unter der Kategorie Philosophie eingeordnet zu werden, da der Autor keine Liebe zur Weisheit sondern zur eigenen Meinung offenbart. Er muss nicht mehr suchen, er hat schon gefunden! Gratulation hierzu. Ich hoffe nur, dieses Buch verdirbt religiösen Menschen nicht allzu sehr das Interesse an der Philosophie, die zum Glück mit mehr Bescheidenheit noch deutlich Besseres aufzubieten hat, als diese witzigen Eitelkeiten. |
En ligne : | https://www.amazon.fr/Leibniz-war-kein-Butterkeks-Philosophie/dp/3866122802 |
Exemplaires (1)
Code-barres | Cote | Support | Localisation | Section | Disponibilité | L'etagère |
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NEW-011203 | AR* | Livre | Cyberhall | Animaux | Exclu du prêt | PCM 22 |