Résumé :
|
Wer erinnert sich nicht an Lesenächte, in denen man ein bestimmtes Buch nicht weglegen konnte, weil man einfach wissen MUSSTE, wie es weitergeht und vor allem wie es endet. Nächte unter der Bettdecke oder bei fahlem Licht mit zusammen gekniffenen Augen, immer bereit dem Schlaf von der Schippe zu springen. Dabei übersah man gerne (kleinere) Logikfehler oder größere Unwahrscheinlichkeiten, Hauptsache die Geschichte war stimmig und man konnte mit den Figuren fiebern, erlebte einen emotionalen Spießrutenlauf, bei dem es schon mal derber zur Sache gehen konnte. Wichtig nur, dass am Ende lädierter Held oder Heldin, dem hinterlassenen Trümmerhaufen entstiegen und irgend jemand Liebenswertes in die Arme schließen konnte.
Später, im reiferen Alter - also jenseits der fünfzehn etwa - begann man auch Bücher mit der gezielten Verweigerung eines Happy Ends zu würdigen. Der verbleibende Kloß im Hals oder Bauch ließ diese Geschichten teilweise noch länger nachwirken und sorgte mitunter dafür, das man selbst ein alternatives Ende entwarf. Spannend war es allemal und jederzeit den Preis eines Tages im Tran, mit verquollenen Augen und bleischweren Lasten auf den Schultern wert.
|