Résumé :
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Aus dem Ungarischen von Christina Viragh. Ein Herr, eine Dame, ein Dienstmädchen: Das ist das Personal dieses großen Romans um Liebe und Betrug, um wahre und ersehnte Gefühle, um Aufrichtigkeit und Befangenheit in gesellschaftlicher Konvention. Zugleich ist es ein Abgesang auf die großbürgerliche mitteleuropäische Welt.
Klaus Harpprecht freut sich, dass der Roman, der bereits 1949 auf Deutsch erschienen ist, jetzt in einer neuen "inspirierten Übersetzung" vorliegt. Er hofft, dass dem Buch dieses Mal mehr Erfolg beschieden ist. Die Geschichte, in der das Scheitern einer Ehe beschrieben wird, zeigt Sandor Marai als "genialen Erzähler", schwärmt der Rezensent, für den dieser Roman das "schönste, kunstvollste" Buch des Autors ist. Er bewundert die Konstruktion des Textes in drei großen Monologen - der verlassenen Ehefrau, des Mannes und der Geliebten - und findet Marai darin seinem Vorgänger Arthur Schnitzler ebenbürtig. Harpprecht nutzt in seiner Rezension die Gelegenheit, eines seiner erklärten Steckenpferde zu reiten, indem er wiederholt einen Vergleich zwischen Thomas Mann und dem ungarischen Autor anstellt, und er sieht sowohl ironische "Grüße an die Buddenbrooks" als auch überhaupt so manchen scheuen Wink an die Adresse des berühmteren deutschen Kollegen gerichtet. Der Rezensent zeigt sich beeindruckt von der "präzisen", dabei aber keineswegs "unbarmherzigen" Schilderung des Endes einer Ehe, wobei er als eines der Hauptthemen die Einsamkeit der bürgerlichen Individuen ausmacht. Nichts weniger als ein "großes Buch", so der begeisterte Rezensent abschließend.
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