Résumé :
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Das deutsche Narvik-Unternehmen im April 1940 hat bisher vergleichsweise wenig Beachtung in der militärhistorischen Literatur gefunden. Die vorliegenden Untersuchungen sind primär den See- und Landoperationen und den damit verbundenen Gefechten mit dem britischen Gegner insgesamt oder den Einsätzen der deutschen Gebirgsjäger gewidmet. Analysen, die speziell die Zerstörergefechte in den Fjorden um Narvik zum Gegenstand haben, sind dagegen dünn gesät. Der britische Marinehistoriker Peter Dickens hat 1974 mit seinem Band "Brennpunkt Erzhafen Narvik" einen gelungenen Beitrag zu dieser Thematik vorgelegt. Er beleuchtet die beiden Zerstörergefechte, "die Vorgeschichte der Operationen, die zu diesen Gefechten führten, und die aus ihrem Verlauf zu ziehenden Lehren" (S. 11). Dabei gibt er zu, dass auch in seinen Recherchen "immer noch Lücken ... bleiben, die zu schließen ich einfach nicht in der Lage war" (S. 5). Sein Ansatz besteht darin, "den Ablauf der Ereignisse vom Standpunkt beider Seiten in gleicher Weise ohne moralisches oder politisches Vorurteil darzustellen" (S. 6). Dies ist dem Autor gelungen, wenngleich in seiner Schilderung Sympathie für die britische Seite immer mal wieder durchschimmert (vgl. z. B. S. 83 u. 295). Die Thesen und Schlußfolgerungen Dickens' wirken durchaus plausibel. So heißt es auf S. 294f.: "Die Deutschen beabsichtigten natürlich auszubrechen, ihre Aussichten wären sogar günstig gewesen, wenn ihre Nachschubplanung wirksamer gewesen wäre. Sie wären noch am selben Abend ausgelaufen" und der britische "Entschluß zum Angriff" "muß ... daher richtig gewesen sein.
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