Résumé :
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Mit dem Revolutionsjahr 1848, in dem alle großen europäischen Staaten (mit Ausnahme Russlands und Englands) von einer tiefgreifenden Umwälzung ergriffen wurden, begann das Zeitalter der Nationalstaaten. Obwohl die brüchige Ordnung Kongresseuropas schwer erschüttert wurde, brach kein Krieg zwischen den Großmächten aus. Zum einen entfachte das revolutionierte Frankreich keinen „Kreuzzug“ revolutionärer Prinzipien, sondern wurde durch eine innenpolitische konservative Wende rasch befriedet. Zum anderen nutzten die nicht betroffenen Flügelmächte das entstandene Machtvakuum nicht zur militärischen Durchsetzung ihrer machtpolitischen Interessen, sondern arbeiteten der Gefahr eines Nationenkrieges entgegen. Gemeinsam verhinderten sie insbesondere ein Ausgreifen der Revolution über die Grenzen des Deutschen Bundes und drängten die beiden deutschen Großmächte in der Phase des Ringens um die staatliche Neugestaltung Deutschlands in die europäisch sanktionierte Bundesverfassung von 1815 zurück. In einem Vorspiel zur großen europäischen Revolutionswelle brach 1847 der Schweizer Sonderbundskrieg zwischen liberalen und konservativ-katholischen Schweizer Kantonen aus. Die englische Billigung des Vorgangs und der rasche Sieg der liberalen Mehrheitskantone verhinderte ein Eingreifen der konservativen Großmächte, die einen politischen Dammbruch fürchteten. 1848 wurde eine neue Bundesverfassung nach amerikanischem Vorbild verabschiedet.
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