Résumé :
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Jean Paul (fr. [ʒɑ̃] und dt. [paʊl]), auch Jean Paul Friedrich Richter, eigentlich Johann Paul Friedrich Richter (* 21. März 1763 in Wunsiedel; † 14. November 1825 in Bayreuth), war ein deutscher Schriftsteller. Sein Werk steht literaturgeschichtlich zwischen den Epochen der Klassik und Romantik. Die von ihm gewählte Namensänderung geht auf Jean Pauls große Bewunderung für Jean-Jacques Rousseau zurück.
Johann Paul Friedrich Richter, der sich später Jean Paul nannte, kam als Sohn des Lehrers und Organisten Johann Christian Christoph Richter und seiner Ehefrau, der Tuchmacherstochter Sophia Rosina, geborene Kuhn, in Wunsiedel zur Welt. 1765 wurde sein Vater Pastor in Joditz im Hofer Land (seit 1978 Ortsteil der Gemeinde Köditz), 1776 erhielt er eine bessere Stelle in Schwarzenbach an der Saale. Die Atmosphäre des protestantischen Landpfarrhauses prägte Jean Pauls Kindheit. Weniger durch seinen konservativen Vater als durch einen verehrten Lehrer und den Pfarrer des Nachbarortes Rehau, Erhard Friedrich Vogel, wurde er mit dem Gedankengut der Aufklärung vertraut gemacht. Abseits der politisch-literarischen Zentren seiner Zeit bildete sich Jean Paul autodidaktisch und verfügte im Alter von fünfzehn Jahren über ein umfangreiches Bücherwissen, das er in Exzerptheften zusammentrug. 1779 wechselte Jean Paul an das Gymnasium in Hof, wo er Johann Bernhard Hermann kennenlernte, der zu einem engen Freund und zum Vorbild vieler seiner Romanfiguren, etwa des Leibgebers im Siebenkäs, wurde. Wenige Monate später starb sein Vater, wodurch die Familie in schwere materielle Not stürzte.
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