Résumé :
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Unter dem Titel Das Buch von San Michele (englischer Originaltitel: The Story of San Michele) veröffentlichte der auf Capri ansässige schwedische Armen- und Modearzt Axel Munthe seine Lebenserinnerungen aus der Zeit vor und um 1900. Das Buch erschien 1929; 1931 erschien eine deutsche Übersetzung von Gudrun Uexküll-Schwerin, der Ehefrau von Jakob Johann von Uexküll. Mit weltweit etwa 30 Millionen verkauften Exemplaren war es eines der erfolgreichsten Bücher der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Munthe erbaute ab den letzten Jahren des 19. und in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in Anacapri seine – typologisch dem Künstlerstil jener Zeit folgende – Villa San Michele. Das Buch ist unter anderem deren Geschichte gewidmet. Es repräsentiert eine ästhetisch interessante, frühe Form des literarischen Synkretismus, die zwischen Fantastik und einem bisweilen scharfen Sozialrealismus angesiedelt ist, wobei eines oft direkt aus dem anderen hervorgeht. Bereits ganz zu Anfang wird dem Erzähler in einer Art Teufelspakt die spätere Erblindung prophezeit. Im Buch erzählt Munthe von den Stationen seiner ungewöhnlichen Karriere, vom Aufstieg zum Modearzt des europäischen Adels, von seiner Begegnung mit Louis Pasteur, aber auch von seinem Einsatz gegen die Tollwut in Paris und die Cholera in Neapel. Der Fund der berühmten, von der Balustrade der Villa San Michele auf den Golf von Neapel schauenden rotmarmornen Sphinx wird auf einen Schachteltraum Munthes zurückgeführt, dem er glaubt und folgt, woraufhin sich in der Realität eine Wiederholung des Geträumten ergibt. Eigentlich ist das Buch ein fantastischer Roman, leichtfüßig und mit elegantem Humor, bisweilen auch mit Pathos erzählt und nicht ohne eingestreute Bosheiten, etwa in Richtung verschiedener National-„Kolonien“ in Rom.
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