Résumé :
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Ehrfurcht vor dem Leben bedeutet: Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.» (von Albert Schweizer) Konkreter beschäftigt sich die Ethik der 'Ehrfurcht vor dem Leben' mit der Frage, welchen Platz der Mensch zwischen den anderen Lebewesen einnimmt. Herrschen die Menschen über alles oder sind sie Teil des Ganzen? Dürfen wir Tiere töten und Pflanzen vernichten oder versündigen wir uns, wenn wir es tun? Dabei werden folglich nicht nur die einzelnen Menschen betrachtet, sonden auch Tiere und Pflanzen mit einbezogen. Des Weiteren wird jedes Leben gleich bewertet. Es gibt keinen Unterschied zwischen höherem und niedrigerem Leben.
Die Erkenntnis zu dieser Ethik schloss der berühmte Arzt und Theologe Albert Schweizer bei seinen Überlegungen über das Verhältnis von Tier, Mensch und Pflanze. Er war ein Urwaldarzt aus dem westafrikanischen Hospital Lambarene und beschäftigte sich sein leben lang (1875-1965) mit der Ehrfurcht vor dem Leben. Dabei kam er zu folgenden Ergebnissen: • Alles um einen herum hängt am Leben. • Jedes von Gott erschaffene Leben hat seine Aufgabe. • Somit soll jeder dem anderen Leben Achtung entgegenbringen damit es seine Aufgabe erfüllen kann. Oder anders gesagt: • Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, körperliche Unversehrtheit und freie Entfaltung der Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt. • Kein Mensch hat das Recht, einen anderen Menschen physisch oder psychisch zu quälen, zu verletzen, gar zu töten. • Und kein Volk, kein Staat, keine Rasse, keine Religion hat das Recht, eine andersartige und andersgläubige Minderheit zu diskriminieren, zu »säubern«, zu exilieren oder gar zu liquidieren.
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